Die chemische Phase

 

Wurden Atome oder Moleküle ionisiert, so kann im weiteren Verlauf des Geschehens durch die Aufnahme eines freien Elektrons dieser Vorgang wieder rückgängig gemacht werden. Dann spricht man von Rekombination. Im anderen Fall ist das ionisierte Atom oder Molekül chemisch hochreaktiv, d. h. es kann eine neue Synthese eingehen oder die Molekülstruktur zerbrechen. Die dabei entstehenden neuen chemischen Verbindungen können für den lebenden Organismus schädlich sein.

 

Links sehen Sie eine mögliche Wechselwirkung im Organismus: Ein Gammaquant katapultiert aus einem Wassermolekül ein Elektron heraus. Besitzt dieses Elektron genügend Energie, ist es in der Lage, ein weiteres Elektron aus einem anderen chemischen Baustein der Zelle herauszuschlagen. Wenn dabei dieser Baustein zerbricht, kann er seine Aufgaben nicht mehr erfüllen. Auf diese Weise können für die Zelle lebenswichtige Aminosäuren und Enzyme verändert werden. Solche Vorgänge können darüber hinaus Chromosomenbrüche auslösen. Auch das eingangs erwähnte veränderte Wassermolekül kann weitere Schäden anrichten. Durch das Ionisieren werden sogenannte Peroxyde gebildet, die ein Zellgift darstellen und die Zelle bis hin zum Zelltod schädigen können.